11 Mai 2006

Linux-Fans entdecken litauisches Bier

Manchem mag die Abkürzung LINUX genauso unbekannt vorkommen, wie anderen die Namen litauischer Kleinstädte. Glücklicherweise gibt es etwas so verrücktes wie eine LINUX-BIER-WANDERUNG, und dank dieses wagemutigen Unternehmens werden einige Freunde dieses speziellen Computer-Betriebssystems (also keine Freunde von Bill Gates!) nun auch mal die Gegend um den Nationalpark Aukstaicija in Litauen kennenlernen.

Gegründet worden soll das Unternehmen "Bier-Wanderung" 1999 im deutschen Pottenstein. Zu erklären, wo dieser mystische Ort nun überhaupt liegt, da geben sich die Linux-Freunde auf ihrer internetseite erst gar keine große Mühe. Um so mehr machen sie allerdings bereits vorab Reklame für die zu erwartenden Getränke und Speisen. Große Fotos von Bier, Zeppelini und mehr sollen für das Treffen Mitte August 2006 werben, zu dem sich nach Angaben der Veranstalter jedes Jahr um die 80 Leute aus verschiedenen Ländern einfinden.

"Die LBW lebt von der aktiven Beteiligung der Teilnehmer, welche die Programmpunkte selbständig anbieten und durchführen," so stellt es ein Teilnehmer von deutscher Seite heraus (Christopher Arndt). "Jeder kommt für seine eigene Unterkunft, Verpflegung, und Aufwendungen selbst auf", ist dort zu lesen. Neben Ausflügen und Sehenswürdigkeiten ist dann aber eine angemietete Halle vor Ort der Aktionsmittelpunkt. Die Teilnehmer, die wohl alle mindestens einen Laptop dabei haben dürften (womit zu erwarten ist, dass in Aukstaicija zu diesem Anlaß ein Rekord an Technologieansammlung zu verzeichnen gäbe), wollen ihre Hardware natürlich untereinander vernetzen, so dass Erfahrungsaustausch, Seminare und Präsentationen erleichtert werden.

Also: nichts wie auf nach Litauen, lieber Computerfreaks und Linux-Fans! Eine erste Sprachhilfe in Form einer Wortliste Englisch-Litauisch liefern die Organisatoren auch schon mit. Interessenten, die nicht sicher sind, ob sie im August Zeit haben nach Litauen zu kommen, können sich auch auf eine Mailingliste zur Benachrichtigung über weitere Aktivitäten setzen lassen.

04 Mai 2006

Der Ball ist rund - und es geht immer mal wieder gegen Polen ...

Regierungskrise in Litauen? Beitritt zur Euro-Zone wahrscheinlich gescheitert? Wer mag sich denn schon mit solchen Schlagzeilen beschäftigen wollen, wenn es doch immer wieder angenehme Sportereignisse gibt.
Zwar werden Sportwettkämpfe gegen den Nachbarn Polen nicht so verbissen geführt wie gegen östlichen Nachbar-Goliath Russland. Und schließlich war die litauische Fußball-Nationalmannschaft - von der auch heute noch nur der ehemalige HSV-Spieler Valdas Ivanauskas so richtig bekannt ist - in der Qualifikation zur WM in Deutschland gescheitert
(Ergebnisse Litauen). Aber vermutlich ist es doch gut für die litauische Seele, wenn selbst im größten deutschen Fußball-Magazin steht: "Litauen überrascht Polen" (Kicker 2.5.06).

Was ist passiert? Polen, stolzer WM-Teilnehmer und am 14.Juni 2006 Gruppengegner Deutschlands, patzte beim Vorbereitungsspiel im zentralpolnischen Braunkohlerevier von Belchatów gegen Litauen mit 0:1. Fußball-Polen, eigentlich am sensationellen 3.Platz bei der Fußball-WM 1974 orientiert (die ebenfalls in Deutschland stattfand), ist ratlos. "Schlechter geht es nicht", zitieren auch deutsche Medien polnische Fußballexperten (Berliner Morgenpost 4.Mai).

Dabei werden die litauischen Sieger allerdings auch nicht mit Ruhm überhäuft - jedenfalls nicht in den deutschen Medien. "Eine zusammengewürfelte Truppe aus Billiglohn-Profis", so meint die Berliner Morgenpost. Die FAZ dagegen zitiert den litauischen Trainer Algimantas Liubinskas mit den Worten: "Die Presse hatte den Polen leichtes Spiel mit uns versprochen." Unterschätzung des Gegners also? Die Fußballsprache hat noch ein anderes Argument zur Entschuldigung parat: Es fehlten zu viele Stammspieler. (Fussball24.de) "Schlechter geht es nicht", urteilen dennoch die Medien. Gegenüber REUTERS warnte der polnische Nationaltrainer vor einem frühen WM-Aus, wenn seine Mannschaft nicht besser spiele als gegen Litauen. Trockener Kommentar des litauischen Nationaltrainers Liubinskas: "Für die Polen war es eine Überraschung, für uns nicht."

Und was macht eigentlich Valdas Ivanauskas? 2004 startete er eine Trainerkarriere beim FBK Kaunas. Im März 2006 wurde er zum Trainer des
schottischen Erstligisten Heart of Midlothian ernannt. Hintergrund: Besitzer des schottischen Klubs ist der litauische Multimillionär Wladimir Romanow. Dessen vermögen wird, Presseberichten zufolge, auf 80 Millionen Euro geschätzt. Ob solches Kapital nicht auch noch mal für die litauische Nationalmannschaft eingesetzt werden kann?

Mehr zu litauischem Fußball: - Fanseite von
Almantas 'Almis' Lauzadis
- Litauischer Fußballverband (Seite nur Litauisch)
- FC Ekranas Vilnius
- FBK Kaunas