30 März 2007

Litauer am Arbeitsplatz stark belastet

Belastungen am Arbeitsplatz, und deren Verhältnis zu Familie und Privatleben, das war Thema einer kürzlichen Untersuchung von TNS Infratest, einer Firma mit deutschem Sitz in Bielefeld und Partnern auch in Litauen.
Im Dezember 2006 wurden 26.800 Bürgerinnen und Bürger in 25 EU-Mitgliedsstaaten befragt. Zur Wahl gestellt wurden folgende Aussagen:

1) Meine Arbeit ist zu anstrengend und belastend

2) Ich arbeite unter gefährlichen und ungesunden Bedingungen

3) Meine Arbeit ermöglicht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf, Familie und Privatleben

Gut, wie üblich bei Umfragen wäre einzuwenden, warum nur so krass unterschiedliche Alternativen zur Auswahl stehen. Schließlich gibt es häufig Probleme im Beruf, mit denen man dann aber fertig zu werden gelernt hat. Und auch das Verhältnis zwischen Aufgaben und Entlohnung wird hier leider nicht weiter beleuchtet.
Jedenfalls stellt sich bei den Antworten, nach Ländern geordnet, Litauen als Spitzenreiter heraus. 71% der befragten Litauer bezeichnen ihr Arbeitsverhältnis als anstrengend und belastend. Es folgen Griechen und Rumänen mit 70%.
Auf der anderen Seite sind es nur 24% der Niederländer und 25% der Finnen, die sich von ihrer Arbeit belastet fühlen. Im EU-Durchschitt sind es 41%.

Link: Eurobarometer - Untersuchungen zur öffentlichen Meinung in den EU-Mitgliedsstaaten

11 März 2007

Zweifel an öffentlichen Ausschreibungen

Zweifel an den Durchführungsmodalitäten öffentlicher Auftragsvergaben in Litauen äusserte jetzt die Schweizerisch-Baltische Handelskammer SBCC (Pressemitteilung vom 7.3.07). Eine neue Untersuchung auf der Grundlage von 100 untersuchten litauischen Firmen habe gezeigt, so die SBCC, dass öffentliche Ausschreibungen häufig zu Gunsten von bestimmten Firmen gemacht werden, "zu deren Gunsten jemand die Fäden ziehe". So stünden Gewinner von Ausschreibungen von vornherein fest.

Das sind sicher schwerwiegende Vorwürfe, denn gerade die SBCC setzt sich ja für vermehrte Geschäftskontakte mit Litauen ein. Die gemeinsam mit der litauischen "Interaktyvios Verslo Sistemos" und dem litauischen Büro von "Transparency International" durchgeführte Untersuchung besagt, dass 16% der befragten Firmen davon ausgehen, Zuschläge in öffentlichen Ausschreibungen stünden bereits vorher fest. Weitere 40% halten dies für wahrscheinlich. Weitere Erkenntnisse aus der Firmenbefragung sagen aus, dass 39% erklären, für eine Beteiligung an Ausschreibungen über zu wenig Informationen zu verfügen.