15 Mai 2012

Žinutė von Mamužėlė

Litauer reisen gern durch Europa - aus purer Freude an fremden Sehenswürdigkeiten, oder auf der Suche nach gut bezahlter Arbeit. Oder die Chance auf einen Studienplatz in einer attraktiven westeuropäischen Großstadt wird wahrgenommen. Auf jeden Fall ist anzunehmen, dass all diese litauischen Reisenden die Erfindung des Internets und der damit zusammenhängenden virtuellen Kontaktmöglichkeiten für einen Segen halten. - Die Elterngeneration muss sehen dass sie hinterherkommt, oder auf Grußkarten zu Weihnachten und zu Ostern hoffen.

Die neuesten Statistiken sagen jedenfalls aus, dass die Litauer - so beweglich sie neuerdings sein mögen - sich sehr bemühen untereinander Kontakt zu halten. "Litauer sind Europameister im SMS-Versenden" - diese in manchen Medien als Neuigkeiten verkauften Schlagzeilen sind in Wahrheit nicht ganz so neu, sondern zeigen Trends der vergangenen Jahre. Besonders österreichische Medien (siehe "Relevant" oder "die Presse") scheinen sich gegenwärtig für den Vergleich mit Litauen zu interessieren: 2800 Kurznachrichten habe jede Litauerin / jeder Litauer im Jahr 2009 versendet, das wären mehr als 7 pro Tag! Der EU-Durchschnitt lag im gleichen Jahr noch bei 583. Žinutė-Euphorie im Kulturhauptstadtsjahr? (bevor die Wirtschaftskrise so richtig ausbrach?) Handy-Käufer auf Pump? Dazu kommt noch, dass in dieser "Rekordstatistik" Irland auf Platz 2 liegt - wo doch Tausende Litauer bereits in Irland leben. SMS - Save my soul, I am Lithuanian?
Wer die solchen Spekulationen zu Grunde liegende Statistik-Info von EuroStat liest, könnte auch zu ganz praktischen Schlußfolgerungen kommen. Lettland wird als dasjenige Land benannt, wo die Preise für internationale Telefongespräche am höchsten sind, da wird Litauen nicht weit dahinter liegen. Also Telefon kaufen und mit SMS sparen, wer im Ausland unterwegs sein muss. Und so kommt die Gewöhnung daran. Vielleicht.

11 Mai 2012

Litauen-Krimi in Stralsund

"Willkommen in Stralsund!" heißt es auch
fürs ZDF-Krimiteam (Foto: Stralsund-Werbung)
Filmaufnahmen werden dieser Tage gemacht, in Stralsund und auf Rügen. Bei ZDF-Kommissarin Nina Petersen (Katherina Wackernagel) steht Litauen auf dem Stundenplan. Wieder einmal Option 2 für die litauischen Themen im Deutschen Fernsehen: wenn kein Naturfilm über die Kurische Nehrung, dann muss es wohl die kriminelle Szene sein die hier beleuchtet wird.
Diesmal kommt das "Böse" von der Fähre: aus Klaipeda kommt ein Mann mit einem Baby in Stralsund an - so die ZDF-Story. Kurz darauf ist der Mann tot, und die Ermittler müssen unter anderem auch nachforschen, was vorher in Litauen geschah. Ein Sendetermin steht noch nicht fest, aber es wird interessant sein welches Litauen-Bild hier vermittelt werden wird. Neben Mord werden mögliche Verwicklungen in Raubüberfälle, aber auch humanitäre Projekte angedeutet. Das Drehbuch schrieben Martin Eigler zusammen mit Sven Poser. Die Dreharbeiten dauern voraussichtlich bis Anfang Juni, von Dreharbeiten auch in Litauen war nichts zu erfahren. Der Sendetermin für "Stralsund - Rache" wird voraussichtlich im Herbst liegen.
Pressemeldung "Stralsund-Intern"